Haben wir Frauen Willen zum Erfolg? Und wenn ja, was steht uns im Weg? Welche weiblichen Glaubenssätze und Vorstellungen können hinderlich sein? Sheryl Sandberg, eine der mächtigsten Frauen der Welt (nach Forbes Magazin 2011-15 immer unter den ersten zehn*), erzählt Anekdoten und Geschichten aus ihrem eigenen Leben, die unsere Einstellungen und Denkmuster in Frage stellen. Sandbergs Kernbotschaft lautet: Frauen an die Macht!
Das Buch Lean In. Frauen und der Wille zum Erfolg von Sheryl Sandberg könnte als ein ausführliches feministisches Manifest, das in unseren heutigen, wirtschaftsorientierten Zeiten wurzelt, bezeichnet werden.
Sandberg, die einen interessanten beruflichen Weg vom Finanzministerium in Washington D.C. und den Firmen in Silicon Valley wie Google oder Yahoo, bis zur Stelle als COO bei Facebook hinter sich hat, ruft zu einer Frauen-Revolution auf. Die Revolution solle nicht auf der Straße stattfinden, sondern in den Köpfen der Frauen beginnen. Das Ziel solle sein, dass Frauen mehr Selbstbewustsein und Sicherheit zeigen und stärkeren beruflichen Ehrgeiz entwickeln.
Der Hauptgedanke des Buches lautet: wir sind für unsere Erfolge und Misserfolge selbst verantwortlich und wir sollten uns auf keinen Fall selbst aus dem beruflichen Leben ausschließen; es reicht schon, wenn andere das für uns tun. Wenn du Führungskompetenzen hast, sei eine Führungskraft. Gleichberechtigung wird solange ein leerer Begriff bleiben, wie nicht genug – also genau die Hälfte – Führungspositionen in den Händen der Frauen sind. Lean Ins Kernbotschaft könnte in einem Satz formuliert lauten: Frauen an die Macht!
Jedes Kapitel des Buches von Sandberg ist einem bestimmten Thema gewidmet, unter anderem dem Bedürfnis, Denkarten, die uns bremsen, zu verändern, dem Verhältnis von Führungskompetenzen und Weiblichkeit, der Fähigkeit, im eigenen Namen und für sich selbst Verhandlungen führen zu können, der Frage, wie man Karriere macht und diese mit dem Familienleben verbindet, und der Suche nach einem Mentor oder einer Mentorin. Jedes Kapitel könnte also auch mit einer klaren Empfehlung oder einem Ratschlag für Frauen zusammengefasst werden:
- Glauben Sie daran, dass Sie alles erreichen können, was Sie wollen und wofür Sie fleißig arbeiten!
- Sie können eine Frau sein und trotzdem führen, genau wie eine glückliche Familie mit dem beruflichem Leben vereinbar ist.
- Machen Sie sich nicht schon frühzeitig unnötige Sorgen, schließen Sie berufliche Perspektiven nicht von vornherein aufgrund angeblicher Unvereinbarkeit von Beruf und Familie aus.
- Denken Sie auch an sich selbst und vertreten Sie selbstbewusst Ihre eigene Sache.
- Achten Sie nicht zu sehr darauf, immer geliebt zu werden, und verfolgen Sie konsequent Ihre Pläne und Träume.
- Seien Sie flexibel und offen, was Ihre berufliche Laufbahn angeht.
- Suchen Sie nicht verzweifelt nach Mentoren, sondern arbeiten Sie einfach fleißig, dann finden sich die Mentoren von selbst und unterstützen Ihren Mühen.
Alle diese Ratschläge finde ich besonders zutreffend, wenn auch nicht jede Frau unbedingt eine Führungskraft werden muss. Sanbergs Ton ist kämpferisch und sie gibt anderen Frauen Mut und Hoffnung, ein erfülltes Leben führen zu können, ohne die eigene Weiblichkeit einschränken zu müssen. Es scheint, dass wir oft selbst unser größter Feind sind, da wir nicht genügend an unsere Kompetenzen und Möglichkeiten glauben. Selbstständig verhandeln zu können ist jedenfalls immer gut!
Ich sehe also mein berufliches Leben als Klettergerüst und arbeite mich weiter hinauf!
* Nota bene wurde Angela Merkel in den Jahren 2011-15 als Nummer Eins, also als die mächtigste Frau der Welt, bezeichnet.
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